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Die Renaissance

Die Renaissance in der Kunstgeschichte dauerte vom frühen 15. Jahrhundert bis in das 17. Jahrhundert hinein. Im Mittelalter galt die Kunst noch als Handwerk und strebte danach, das Göttliche zu zeigen. Im Gegensatz dazu wurde nun der Fokus auf das Ästhetische gelegt. Der Begriff Renaissance kommt aus dem Französischen und bedeutet Wiedergeburt. Dies lässt sich durch die Wiederbelebung der Errungenschaften aus der Antike Griechenlands und Roms, wie Mathematik und Philosophie, begründen. Diese Rückbesinnung ebnete den Weg zu neuen Erfindungen und Entdeckungen.

Die vorhergehende spätmittelalterliche Kunst wurde noch von der Religion und insbesondere durch kirchliche Doktrinen geleitet.

Der Ursprung der Renaissance liegt im norditalienischen Florenz. Aus diesem Grund werden besonders italienische Künstler mit dem Begriff der Epoche in Verbindung gebracht: von Antonello da Messina zu Michelangelo bis zu Leonardo da Vinci.

Der Stil und die Gedanken der Renaissance breiteten sich bald auf dem ganzen Kontinent aus und viele nordeuropäische Künstler, wie Hieronymus Bosch aus Flandern oder Albrecht Dürer aus dem Heiligen Römischen Reich, erlangten schnell Bekanntheit. Auch erlebte die byzantinische Kunst einen großen Aufschwung und entwickelte ihre eigene Ikonographie. Auf die Renaissance folgte im 17. Jahrhundert das Barock.

Merkmale der Kunst in der Renaissance

Durch die neuen Entdeckungen der Epoche, insbesondere das heliozentrische Weltbild, wurden kirchliche Doktrinen in Frage gestellt. Der Mensch stand im Mittelpunkt seiner Überlegungen und sah sich nicht mehr nur dem göttlichen Willen ausgeliefert. Erstmals befassten sich Künstler intensiv mit der Frage: Was bedeutet Schönheit und wie sieht eine ideale Darstellung aus?

Bildlich rückten Proportionen und Ästhetik in den Fokus, aber auch der Künstler selbst. Die Künstler begannen nun ihre Werke zu signieren, zum ersten Mal in der Geschichte. Mit der Kolonisierung der neuen Welt und dem damit wachsenden Wohlstand des Bürgertums wurden auch erstmals Portraits in Auftrag gegeben. Im Mittelalter erfolgte eine einfache, symbolische Darstellung der Personen, zumeist Heiligen. Der Hintergrund spielte keine besondere Rolle. In der Renaissance zeigte die Personendarstellung individuelle Züge und zeigte Menschen aus dem Bürgertum. Der Stand der Person wurde durch Kleidung, Insignien und durch Merkmale im Hintergrund kenntlich gemacht. Auf den Hintergrund wurde nun ein Augenmerk gelegt und das machte die Komposition der Werke deutlich komplexer.

Durch Wiederholung geometrischer Formen in der Bildkomposition wurde eine bestimmte Harmonie angestrebt. Besonders Dreiecksformen, Kreise und Halbkreise erscheinen gehäuft, immer mit dem Ziel, durch eine ausgeklügelte Portionierung eine idealisierte Welt darzustellen. Dabei spielt die neu entwickelte perspektivische Malerei eine große Rolle, Figuren oder Objekte im Hintergrund wurden kleiner und unschärfer, um eine Tiefenwirkung zu erzielen.

In der Literaturgeschichte, zum Beispiel in Dantes Werken, wurden christliche Motive mit römischer Mythologie verschmolzen. Auch die Kunst griff das Interesse an der Antike auf und die Motive aus Epen und Mythen wurden immer bekannter und beliebter, auch wenn kirchliche Symbolik weiterhin eine hohe Präsenz hatte.

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